IG Metall

Gute Arbeit und KI in der Sacharbeit

Neue Aufgaben für die betriebliche Interessensvertretung: Gute Arbeit und KI in der Sacharbeit

Die digitale Transformation betrifft nicht nur die produzierende Industriearbeit. Insbesondere die neuen Möglichkeiten, die aktuell unter dem Begriff Künstliche Intelligenz diskutiert werden – also Maschinen und Programme, die mit Funktionen versehen sind, welche bislang nur durch menschliche Intelligenz erbracht werden konnten, wird auch die Arbeit in indirekten Unternehmensbereichen verändern. Die arbeitsorganisatorischen Veränderungen, die durch den Einsatz von KI-Technologien entstehen, werden sich daran messen lassen müssen, ob sie z. B. zu einer Aufwertung der beruflichen Tätigkeiten der Beschäftigten führen und dazu,

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Routineaufgaben und repetitiven Tätigkeiten zu ent-lasten. Die neuen technologischen Möglichkeiten sollen den Menschen unterstützen und entlasten und im besten Fall Freiräume für Kreativität und Innovation, auch im Interesse einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit und Innovationsfähigkeit des Unternehmens, entstehen lassen. Der Gefahr von fortschreitender Arbeitsverdichtung oder dem alternativlosen Beschäftigungsabbau in den indirekten Unternehmensbereichen gilt es zu verhindern oder mindestens zu minimieren.

Unterstützung betrieblicher Interessenvertretungen bei der Digitalisierung in den Officebereichen

Ziel des Teilvorhabens der IG Metall ist es, Akteur*innen der betrieblichen Interessensvertre-tung aufzuzeigen, wie sich die Digitalisierung, insbesondere der Einsatz von lernenden Syste-men und KI, in den Bürobereichen auswirken. Die Themenfelder Künstliche Intelligenz und Algorithmen in den indirekten Unternehmensbereichen will die IG Metall im Rahmen des Projektes „kartographieren“ und herausarbeiten,

unter welchen Rahmenbedingungen und Gestaltungsprämissen sie sich mit dem gewerkschaftlichen Leitbild „Guter Arbeit“ in Einklang bringen lassen. Neben der Verbreiterung der Wis-sensbasis in den Betrieben und Strukturen der Interessensvertretung hat das Teilvorhaben die Aufgabe Handlungshilfen zu erarbeiten, mit denen die betrieblichen Akteur*innen den Einsatz von KI Systemen proaktiv und beteiligungsorientiert mitgestalten können.

Vorgehen im Teilvorhaben: Einbeziehung der betrieblichen Akteur*innen als Expert*innen der Digitalisierung in den Officebereichen

Die IG Metall arbeitet in dem Teilvorhaben eng mit Betriebsratsmitgliedern, Vertrauensleuten, Jugend- und Ausbildungsvertreter*innen und Gewerkschaftssekretär*innen zusammen. Dazu werden zum einen etablierte regionale und überregionale Strukturen und Veranstaltungen genutzt, aber auch neue „Expert*innen-Netzwerke“ initiiert. Das Vorgehen gleicht dabei einem Gegenstromverfahren: Über den direkten Austausch kann die theoretische Analyse zum einen um die betriebliche Perspektiven und Herausforderungen erweitert werden.

So kann der Fokus auf die, für die betriebliche Gestaltung, relevantesten Aspekte geschärft werden, wodurch die praktische Bedeutung sichergestellt wird. Die Akteur*innen können Teilergebnisse aus dem Teilvorhaben direkt anwenden bzw. für die betriebliche Arbeit nutzen und Feedback für die weitere Bearbeitung geben. In das Verfahren fließen ebenso (Teil-)Ergebnisse andere Teilvorhaben ein. Ergebnisse, wie Handlungshilfen oder Beteiligungskonzepte, können so bereit in ihrer Entstehung getestet, weiterentwickelt und für andere Teilvor-haben nutzbar gemacht werden.

Ergebnisse und Ergebnistransfer

Ergebnisse aus dem SmartAIwork-Teilvorhaben der IG Metall sind

  • Überblickswissen zum Thema KI und Digitalisierung für betriebliche Akteur*innen
  • Handlungshilfen für Betriebsbetreuer*innen (Gewerkschaftssekretär*innen), Betriebsräte und Vertrauensleute für die betriebspolitische Arbeit im Bereich „Digitalisierung in den Officebereichen“
  • Bildungs- und Schulungskonzepte zur thematischen Qualifizierung von betriebliche Akteur*innen
  • Transfer von (Teil-)Ergebnisse aus anderen Teilvorhaben des SmartAIwork Projekts in die betriebliche Interessensarbeit

Der Transfer der Gesamtergebnisse erfolgt über die »Digitale Toolbox« mit den zusammengeführten Ergebnissen aller SmartAIwork-Teilvorhaben.